Marianne von Werefkin in Murnau
Kunst und Theorie. Vorbilder und Künstlerfreunde
12.07.2002 - 10.11.2002
Marianne von Werefkin in Murnau
Kunst und Theorie, Vorbilder und Künstlerfreunde
Marianne von Werefkin war Gründungsmitglied der "Neuen Künstlervereinigung München" und Künstlerin des "Blauen Reiter".
Geboren am 11. September 1860 im russischen Tula, wo ihr Vater Kommandeur des Ekaterinenburgischen Regiments war, wuchs sie in wohlgeordneten Familien- und Vermögensverhältnissen auf. Als ihr Talent entdeckt wurde, erhielt die damals Vierzehnjährige umgehend Zeichenunterricht. 1880 wurde Marianne von Werefkin Privatschülerin von Ilja Repin, der zu den bedeutendsten Malern des russischen Realismus gehört.
1892 lernte sie Alexej Jawlensky kennen, ebenfalls ein Schüler Repins, und zog mit ihm 1896 nach München. Hier unterbrach sie für einige Jahre ihre Malerei, um sich ganz der künstlerischen Förderung und Unterstützung Jawlenskys zu widmen.
Ihr in München begründeter Salon war Mittelpunkt zahlreicher europäischer und russischer Künstler, Mäzene und Intellektueller, die gemeinsam neue künstlerische Theorien entwarfen. 1909 wurde hier die "Neue Künstlervereinigung München" gegründet.Zusammen mit Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter verbrachte Marianne von Werefkin zwischen 1908 und 1910 immer wieder Malaufenthalte in Murnau und Umgebung.
Die hierbei entstandenen Arbeiten sind Schwerpunkt der Ausstellung, die ihren berühmten Werken auch die wenig bekannten, aber von starker Ausdruckskraft geprägten Skizzen an die Seite stellt.
Für einige dieser Arbeiten konnte erstmals der direkte Zusammenhang mit ihren Aufenthalten in Murnau nachgewiesen werden. Mit Werken von Kandinsky, Münter und Jawlensky sowie Erma Bossi, Franz Marc, Alexander Kanoldt u.a. ergibt sich ein aufschlußreicher Einblick in die Wahl der in Murnau und Umgebung vorgefundenen Motive und ihre unterschiedliche Umsetzung.
Die künstlerische Entwicklung Marianne von Werefkins läßt sich an Hand beispielhafter Werke von Henri de Toulouse-Lautrec, Edvard Munch, u.a. nachvollziehen. Mit zahlreichen Dokumenten und Fotografien aus dem Besitz der Künstlerin ergänzt, zeichnet die Ausstellung das Bild einer eindrucksvollen Persönlichkeit.
Die Ausstellung wurde vom Museo comunale d´arte moderna in Ascona übernommen, wo sie vom 11.03. bis 7.07.2003 zu sehen war.
Begleitend zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen