Im frühen 20. Jahrhundert kamen die jungen Expressionisten aus München hierher, um die Natur in kraftvollen Farben und Formen zu erfassen. Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner waren hier, bevor sie Mitglieder der Dresdner Künstlergemeinschaft »Brücke« wurden. Besonders innig waren die Künstler des »Blauen Reiters« Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej von Jawlensky oder Heinrich Campendonk dem Ort Murnau und der Region verbunden.
In der »MuSeenLandschaft Expressionismus« gehen Naturerleben und Kunstgenuss eine einzigartige Verbindung ein: Beginnend im Lenbachhaus München, mit der weltweit größten Sammlung an Werken des "Blauen Reiter", geht es zu Buchheim Museum der Phantasie, das mit seinen weltberühmten Expressionisten die Menschen an den Starnberger See zieht; am Kochelsee bietet das Franz Marc Museum exquisites Kunsterleben rund um seinen Namensgeber; am Staffelsee lockt das Schloßmuseum Murnau mit dem »Blauen Reiter« und Gabriele Münter; in der Nähe der Osterseen macht das Museum Penzberg mit Campendonk auf sich aufmerksam.
Im Süden von München hat die Kunst des „Blauen Reiter“ ihren Ursprung genommen und weltweit eine neue Kunstepoche eingeleitet. Im Jahr 1912 gaben hier Franz Marc und Wassily Kandinsky den Almanach „Der Blaue Reiter“ heraus. Die legendäre Schrift zählt zu den wichtigsten Künstlermanifesten des 20. Jahrhunderts. Noch heute kann man im Alpenvorland zwischen München, Murnau und Kochel am See den Spuren des „Blauen Reiter“ folgen und in die faszinierende Welt der expressionistischen Formen und Farben eintauchen.
Doch die Kinderkunst war nicht nur eine beliebte Inspirationsquelle für die Künstler im Umfeld des Almanachs „Der Blaue Reiter“, sondern beeinflusste in vielerlei Hinsicht auch die Künstlerkollegen der nachfolgenden Generationen. Die Murnauer Ausstellung spürt diesen Einflüssen nach und spannt den Bogen von Werken von Münter, Kandinsky, Lyonel Feininger und Paul Klee über Asger Jorn und Jean Dubuffet bis hin zu Sigmar Polke, A. R. Penck und Arnulf Rainer.
Das Münter-Haus wird von der Gabriele Münter-und Johannes Eichner-Stiftung München betreut.