Die vermehrte Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung des Kindes erregte auch die Aufmerksamkeit in Künstlerkreisen. Kandinsky war einer der ersten Künstler, der erfasste, welche Bedeutung die Adaption von Wesen und Wirkung der Kinderzeichnung für die Kunstentwicklung haben könnte, was er u. a. in seinem Beitrag „Über die Formfrage“ im Almanach „Der Blaue Reiter“ formulierte. Zusammen mit Gabriele Münter besaß er ein Konvolut von über 200 Kinderzeichnungen.
Unsere hektische, multitasking-strapazierte Zeit ist wie keine andere zuvor geprägt von dem Wunsch nach Authentizität, Unmittelbarkeit und klaren Ausdrucksmitteln. Genau der Zeitpunkt, um sich erneut mit den Ursprüngen künstlerischen Schaffens, der Wirkung elementarer Ausdrucksmittel und der Rezeption durch die Künstler auseinanderzusetzen. Mit Werken u. a. von Wassily Kandisky, Gabriele Münter, Lyonel Feininger und Paul Klee führt die Schau über Constant, Jean Dubuffet, Asger Jorn und Karel Appel bis hin zu späteren Positionen von Lothar Fischer und Arnulf Rainer.
Ton bemalt, Museum Lothar Fischer, Neumarkt i. d. OPf.